Fritz hat heute Maissuppe gefrühstückt! Er wird immer experimenteller was das Frühstück betrifft. Kaum ein paar Tagen in Japan, wird er doch glatt noch ein spicy Frühstücker. Wir sind relativ früh losgegangen, weil wir heute einen Ausflug nach Enoshima geplant hatten. Enoshima ist eine Halbinsel im Süden von Tokio und wir konnten dort mit einer Monorail hinfahren. Zugverrückt wie wir halt sind, war das schon mal das erste Highlight. Zuerst mussten wir allerdings von Shimbashi mit dem Zug (wir haben einen Japan Rail Pass) via Kawasaki und Yokohama nach Ofuna. Von Ofuna führte uns dann die Monorail bis Enoshima. Die Fahrt war toll und ein Erlebnis. Wir haben ca. eine Stunde benötigt. Nach einem netten Fußmarsch haben wir das erste Ziel, ein Torii und einen Shinto Schrein, erreicht. Wir haben uns beim Eingang gewaschen, denn man darf nur sauber vor Gott treten. Die Kulisse ist sehr schön und auch die Vegetation hat mich beeindruckt. Nach einem schweißtreibenden Spaziergang bei schwülen 28 Grad (erst Treppen rauf, dann runter, dann wieder rauf und wieder runter) haben wir unser erstes Ziel erreicht. Die Küste! Man hätte dort unten auch eine Höhlenführung machen können, aber die haben wir uns genauso wie die „Sea Candle“ erspart. Von der Küste sind wir dann zum Ziel Nummer 2 gewandert. Die Dragon Love Bell. 🙂 Kitsch und Schleim, wie meine Lieblinskollegin dazu sagen würde. haha Wir machen nicht oft eine Fernreise, aber wenn, dann hängen wir ein Schloss auf. Es ist erst unser zweites Schloss in 10 Jahren. Eines hängt an der Brooklyn Bridge in NYC und das zweite jetzt auf Enoshima. Wir sollten vielleicht öfter eine Fernreise machen, dann wird das vielleicht langweilig. haha Allerdings gilt dort das Motto: „Wenn ein Paar gemeinsam die Glocke läutet, bleibt es ewig zusammen“. Schau ma mal haha
Nach einem Bier haben wir am Rückweg zum Zug auch noch Enoshima-Waffeln gekauft. Zart weiche Waffeln die mit dieser unendlich geilen roten Bohnenpaste gefüllt sind. Süß und kalorienreich. Im Vergleich dazu war mein grüner Gurkensnack eher kalorienschonend. Der nächste Snack war dann etwas schwerer. Fritz hatte eine Art Hot Dog und ich eine in Brot gebackene Kartoffel mit Wasabi-Mayo. Endgeil! Seit ich Covid hatte habe ich Wasabi oder Kren nimmer geschmeckt, hier merke ich allerdings den Geschmack. Ich hoffe, dass das dann zuhause auch wieder so ist. Hier mal ein paar Fotos von unserem Ausflug.
Engel auf Reisen
Fritz arbeitet als Automatisierungstechniker bei der Firma Engel in Oberösterreich, welche Spritzgussmaschinen herstellt und auch einen kleinen Firmenstandort in Tokyo hat. Natürlich mussten wir dort vorbeischauen, weil dann hat er auch gleich einen Artikel für die Mitarbeiterzeitung. haha Wir sind mit dem Taxi gefahren und mussten bei der Fahrt schon Gackern. Erstens war der Fahrer mindestens 75 Jahre alt und zweitens hatte er „Spitze“ um die Sitze gehäkelt. Ein Traum! haha Wir haben dann belustigt das Büro in Nihonbashi besucht und uns nett mit den Kollegen unterhalten. Ein Kollege ist sogar ein in Japan verheirateter Österreicher. War echt lässig, allerdings hat Fritz dort seinen Hut vergessen. Wir müssen also morgen nochmal hin und bei der Gelegenheit nehmen wir ihnen auch gleich die im Hotel vergessenen Mozartkugeln mit. Manchmal sind wir echt strohdeppat oder halt einfach nur vergesslich. 🙂 Ich habe mich ja vor Corona immer gewundert, warum die Japaner so Maskenfanatiker sind. Wenn ihr 10 Tage Jahresurlaub habt und diese verbraucht, weil ihr ihn benötigt, weil es nicht mehr als 5 Tage Krankenstand im Jahr gibt, dann würdet ihr auch alles versuchen, um möglichst gesund zu bleiben. Umgerechnet 1200€ für eine 60qm Wohnung über eine Stunde ausserhalb Tokyos und 180€ Selbstbehalt für eine Weisheitszahnextraktion sind auch heftig. Ich habe nicht gefragt, wie viel man dort verdient, es machte allerdings dort niemand den Eindruck, als würden sie sorgenlos im Geld schwimmen.
Fisch, Kunst, Licht und alle Sinne
Wir sind nach dem kurzen Besuch gegen 16 Uhr vom Engel-Büro in Richtung U-Bahn aufgebrochen. Es ist relativ einfach sich zurechtzufinden, aber in Ginza haben wir beim Umstieg zu unserem nächsten Ziel den falschen Ausgang erwischt. Plötzlich sah ich die Werbung für das ART AQUARIUM MUSEUM und da wir noch bis 19 Uhr Zeit hatten, besuchten wir auch diese Attraktion. Es handelt sich dabei um eine Ausstellung mit dem Star der Runde, dem Goldfisch. Es war echt schön und richtig beruhigend. Das Licht, die schwebenden Fische und eine beruhigende Musik. Toll! Nach dem Licht und Fisch Spektakel sind wir dann zu unserem eigentlichen Ziel aufgebrochen. TeamLab! Eine Kunstinstallation, die auch alle Sinne anspricht. Wir mussten dort mit dem Bus hinfahren. Fritz und ich waren uns allerdings nicht sicher, ob wir bei der richtigen Bushaltestelle sind. Ich sprach eine junge Frau an und fragte sie höflich, ob wir richtig sind. Es stellte sich allerdings heraus, dass sie und ihr Freund auch auf Urlaub sind (sie kommen aus Malaysia) und sie genauso wenig Ahnung hatte bzw. unsicher sind. Gemeinsam haben wir dann allerdings den Weg gefunden und unsere Wege trennten sich wieder. Wir waren dann in der Ausstellung, die mich sehr geflasht hat. Man geht teilweise in Wasser, auf unterschiedlichen Böden, betritt unterschiedliche Räume mit verschiedenem Lichtinstallationen oder anderen optischen Reizen. Es hat uns beiden sehr gut gefallen, aber danach machte sich Hunger bemerkbar. Wir sind mit dem Bus zurück nach Ginza gefahren, suchten eine Weile in dem ganzen riesigen Gretzel herum, bis uns ein winziges Lokal auffiel, vor dem viele Leute Schlange gestanden sind. Das ist immer ein gutes Zeichen. Wir gingen rein, bestellten per Automat und wartet auch brav in der Schlage, bis wir an die Reihe gekommen sind. Lustigerweise sind die beiden Malaysier, die wir ca. 2 Stunden zuvor an der Bushaltestelle nach dem Weg gefragt haben, plötzlich hinter uns in der Schlange gestanden. Wir haben uns köstlich amüsiert, weil das war schon ein mega Zufall. Sie war auch schon mal zu Besuch in Wien und Hallstatt und so hatten wir gleich einiges an Gesprächsstoff. haha
In Summe war es wieder ein sehr toller Tag, aber jetzt freue ich mich auf eine heiße Dusche und das Bett. Morgen ist schlechteres Wetter vorhergesagt. Mal sehen wie es wird. Es steht ein Besuch des schrägsten Viertels in Tokyo am Programm. Mehr dazu aber morgen.
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