Japan Tag 1 – Anreise

Purbach 5 Uhr Früh, ich werde wach und aus ist es mit dem Schlafen. Die erste Nervosität schießt mir ins Nervenkostüm. Oida, wir fliegen heute noch nach Japan!!! Seit es den ersten Game-Boy in Österreich zu kaufen gab, wollte ich dort hin und nun ist es soweit. Ich stand auf und ging für 10km aufs Laufband. Erstens war es wieder schiarch draußen und zweitens musste ich ja noch 12 Stunden in einem Flieger hocken. Letzteres, ich habe zwar keine Flugangst, machte mir dennoch zu schaffen. Deshalb erst mal zwei Bier am Flughafen Wien, den Abschied von meiner Elvtrud „runterspülen“. Ich kann aber auch nicht so lange sitzen und den Typen der den Spruch „die Zeit vergeht wie im Flug“ erfunden hat, hatte sicher einen Flug in der First Class. Gut, wir hatten reservierte Sitze in der ersten Reihe nach der Premium-Economy und wir durften uns über Beinfreiheit echt nicht beschweren. Neben uns saß ein Mönch mit orangener Kutte. Wir ziehen grundsätzlich schräge oder interessante Sitznachbarn an. Dieser war, wie es sich über die 12 Flugstunden rausstellt, ein lustiger Charakter. Lustig? Na, er hat sich drei Cola-Whiskey und ein viertel Rot reingepfiffen und ist den ganzen Flug nur zweimal aufs Klo aufgestanden. Zwei Typen im Flieger hab ich ständig beobachtet. 12 Stunden FFP2 Maske, einen jackenartigen Fellpullover von Abercrombie&Fitch und eine dicke Strickmütze. Die FFP2 ok, aber meine Oma hätt gesagt: „Deppen hams gern warm.“ Nun ja, denen war nicht kalt, während meine Augentropfen im Gepäckraum waren. Nach Stunde 6,5 wollte ich aussteigen. Der Rest hat sich gezogen und ich konnte keine einzige Minute schlafen. Fritz auch nur ein paar Minuterl. Aber net wegen mir, um das klarzustellen! 🙂 

Ankunft Tokyo Narita

Schwüle Luft, sonnig und ein bissl Wind. Wir suchten zur Gepäckausgabe, ich lotste anschließend Fritz zum JAL ABC Schalter bei dem wir unser vorreserviertes Pocket Wifi abholten. Danach ging es zum Suica-Card Automaten. Das sind ID-Karten die man mit Yen aufladen kann. Damit kann man Öffi fahren, bei Automaten oder im Supermarkt zahlen. Zwei Karten gelöst, jeweils mit 10.000 Yen bestückt (sind knapp unter 70€) und zack ab zum Kessei Skytrain. Im Zug schrieb ich Purgitant, dass wir gut angekommen sind und musste mich zamreissen, dass ich nicht schon jetzt nach Elvtrud frage. Ich war einfach sehr gut vorbereitet und ich fand alles und überall hin. Fast! Nach der Ankunft in Shimbashi Station wurde ich leider ein bissl unrund. Schlafentzug, es begann zu schütten und ich hatte HUNGER! Wer auch die anderen beiden männlichen Strommers inkl. unserer Oma kennt, weiß, dass Hunger eine Metamorphose bei uns auslöst. Von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde in T minus 5 Sekunden. 🙂 Ich hab kurz vor Grant, Fritz die Verantwortung rübergeschubbst das Hotel zu finden, aber dann hab ich mich wieder gefangen und wir fanden beide den richtigen Weg. 

Tokyo Tag 1 

Wir kamen um 11:20 Uhr im Hotel an und man sagte uns, dass das Zimmer erst gegen 15 Uhr fertig wird. Zack war ich unten beim Family Market um zwei Bier, ein Sackl Nori-Chips und kaltes Trinkwasser. Kaum beim halben Bier angekommen, hat man uns schon den Zimmerschlüssel überreicht. Das Zimmer ist klein (ist so in Japan), wir haben ein Fenster und können eine Wand anstarren. 60cm daneben grenzt das Nachbargebäude. Das Badezimmer ist geräumig und wir haben ein Washlet. Wer kennt so ein Klo mit eingebautem Kärcher? Es gibt ein Kärcher- und ein Softieprogramm. Es ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber ich glaub ich will zuhause auch sowas. Japan ist bekannt für seine Sauberkeit. Das stimmt auch! Erstens gibts überall Klos (meistens Washlets), zweitens sind alle extrem sauber (sogar in Bahnstationen oder mega Shoppingcentern) und drittens gibts selbst öffentlich fast überall Washlets. 

Wir sind vom Hotel aus in Richtung Kaiserpalast aufgebrochen. Nach ca. 500 Meter ist Fritz mit dem Fotoapparat eskaliert, dass selbst Japaner neidisch geworden wären. Ihm hat es sichtlich den Foto-Vogel rausgehaut, aber er hat sich dann zum Glück wieder entspannt und hat sich auf 400-700 Fotos pro Tag eingebremst. Wir biegen in den Hibiya Park ab. Ein toller Park. Schön! Was ist das da hinten? Plötzlich dröhnt es schon daher…. „A jeder woass dass des Göd net auf der Stroßn liegt….owa brenna tuats guat“ aus fetten Boxen. Es findet ein japanisch deutsches Oktoberfest statt. Wir gehen entsetzt weiter,  lachen uns dann kurz krumm und gehen weiter Richtung Kaiserpalast. Zwischen Hochhäusern so ein toller Park! Es fischt ein Reiher. Eine Schildkröte schwimmt vorbei. Ich bin beeindruckt von der Kulisse und der Natur zugleich. Es regnet weiter. Fritz hat zuhause dummerweise seine Kapuze abgezippt. In Mallorca hätte er wegen Wind oft die vergessene Haube benötigt, diesmal rannte ihm der Regen von der Glatze runter. Hoffentlich regnet es nicht zu oft. Vom Kaiserpalast, bei dem kurz vom Oktoberfestwind „logo logo alles logo sama sama super super“ zu hören war, sind wir über Tokyo Station wieder zurück nach Ginza. Tokyo Station hat mich auch beeindruckt. Menschenmassen ohne Ende, aber es fließt. Niemand steht deppat im Weg herum, man hält sich an Richtungsweiser etc. – echt ein Traum für jeden Monk.

Danach sind wir in der Nähe des Hotels Ramen essen gegangen. Wir haben eine zeitlang ein Lokal gesucht, dass auch etwas vegetarisches hat und dass wir vor allem wissen was wir essen können. Viele Lokale haben so Plastikimitate vor den Lokalen zum Anschauen, aber bei uns im Viertel gibts kaum englische Speisekarten. Egal – gehen wir da in diese kleine Tschumsn. Ich hab auch Fleischsuppe gegessen. Es ist grundsätzlich gegen meine Prinzipien, aber oida i bin in Japan und es ist wirklich extrem schwer wirklich vegetarisch zu essen. Von vegan möchte ich gar nicht erst sprechen. Egal – es ist wie es ist und wie man(n) isst. Nach den Ramen sind wir noch in eine kleine Brauerei abgebogen. Der Kellner war ein Traum. Erstens begeistert, weil wir Österreicher sind und zweitens weil ich auch ein bissl japanisch sprechen kann. Wir haben erst drei Bierproben gekostet und dann noch zwei halbe Nachgeschossen. Danach fingen wir beide zu schielen an. 26 Stunden wach – ab ins Bett. 

In

Kommentar verfassen